- 6284 - 1339. Juni 12. Act. i. Buchouina (Bukowine, Kr. Trebnitz, dem Erbgute der Ausst.), dat. Domaschtzin (Domatschine, Kr. Oels). prid. id. Junii. Nikolaus u. Johannes, leibliche Brüder (fratres uterini) gen. v. Lebenberck (Löwenberg), Erbherren i. Buchouina, bek., daß sie in ihrem Dfe B. von den drei Hufen, die von altersher zur Scholtisei gehörten, e. freie Hufe u. ein Gehöft (area) m. d. Garten dicht bei ihrem Hof (curia) nach dem Dfe Woicechouicz (?Woitsdorf b. Bernstadt kann Woicechowitz unmöglich sein, eher ist an Loischwitz bzw. Uloischwitz zu denken, das allerdings 1346 Ylyaskewicz hieß) hin u. 2 freie Gärten am Ende des Dfes gegen das Df Passicurouitz (Paschkerwitz, Kr. Trebnitz) hin dem Vorzeiger dieser Urk. Clemens u. dessen Brüdern Joh. u. Michael, sowie ihren Kindern u. Nachfolgern erbl. zu Schulzenrecht für 16 Mk. Prager Gr. vkft u. im gehegten Gericht frei aufgelassen haben. Der gen. Clemens soll m. s. Brüdern, ihren Erben oder Nachfolgern vom Kretscham i. Bukowine mit der Fleisch- u. der Brotbank jährl. als Zins von der Scholtisei her den dritten Teil der Einkünfte zu s. bzw. ihrem Nutzen besitzen. Ebenso soll er mit seinen Nachfolgern während eines Drittels in jedem Jahre, nämlich v. Michaelisfest (Sept. 29) an bis z. Fest Maria Reinigung (Febr. 2), dem Gerichte des ganzen gen. Dfes Vorsitzen u. während dieser Zeit seiner Schulzenherrschaft (in eodem tempore, quo a prefato Clemente aut suis successoribus scultetia dictae uilla regitur) den Ausstellern dieser Urk. oder ihren Rechtsnachfolgern v. der gen. Hufe u. den (Schulzen-) Einkünften bei einem Heereszuge oder sonstwie in ihren dringenden Angelegenheiten (ad expeditionem aut quoquam alias in nostris aliis arduis negotiis ire contigerit) m. e. gepanzerten Pferde i. Werte v. 1 Mk. dienen, nach Ablauf dieser Zeit aber völlig frei sein. Sollte jedoch das Pferd in ihrem Dienste durch Unglück verloren gehen, so soll er, solange sie ihm ein ebenso gutes nicht erstattet haben, von jedem derartigen Dienst befreit sein. Der dritte Pfennig von jeder abgeurteilten Sache während der Zeit, wo d. gen. Clemens oder seine Nachfolger dem Gericht vorzusitzen haben, und das, was "uffart u. abfart" genannt wird [Bei E. Opitz, Die Arten des Rustikalbesitzes u. die Laudemien u. Markgroschen i. Schl. (Breslau 1904), nicht mitangeführt. Vgl. darüber Stenzel i. Ztschr. II, 345], gehört ihm ebenfalls. Ferner soll er das Recht zu einer freien Schaftrift v. fünf Vierteln (= 125 Stück) haben. Wenn die Ausst. dieser Urk. aber entweder selbst oder durch Vertreter an den gebotenen 3 Dingtagen i. J. dem Gerichte i. Dfe B. Vorsitzen wollen, dann sollen der gen. Clemens u. s. Nachfolger für den dritten Teil des Essens einen Skot entrichten [Über das Dreidingsessen vgl. Cod. dipl. Sil. IV, Register]. Zu Lebzeiten des gen. Clemens dürfen s. Brüder oder Nachfolger, solange er gesund ist, sich in nichts einmischen, nach s. Tode aber treten s. Brüder Jescho u. Michael oder deren Erben u. Nachfolger in den ganzen Besitz zu Erbrecht ein, so jedoch, daß nur einer von ihnen zu seiner Zeit Richter sein darf. Z.: Die Herren Naregnebus v. Guntherouitz (rect. Nassengnefe v. Güntherwitz, Kr. Trebnitz [Vgl. Haeusler, Gesch. des F. Oels, S.401], Herbord v. Domaschtzin (Domatschine, Kr. Oels), Joh. v. Beyrsitz (Perschütz, Kr. Trebnitz), Psribko v. Brositz (Bruschewitz, Kr. Trebnitz [Ebendas. S. 389], Paul, Schulze v. Alganau (Langenau, Kr. Oels) [Ebendas. S.410/411], Jakob, Schulze v. Passicurouitz (Paschkerwitz, Kr. Trebnitz). Datum Domaschtzin per manus domini Falconis [Haeusler a.a. O. S. 354 las "Fulco"], plebani et reformatoris ecclesiae sanctae Dorotheae et beati Clementis in ibidem. Bresl. Staatsarch. Rep. 33 F. Oels III. 22. b (zweites Oelser Konfirmationsbuch a. d. 16. Jahrh.), pag. 57/58 [Kurze Inhaltsangabe ebendas. S. 390/391]. Laut Text hing a. d. Urk. das S. der beiden Aussteller. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt. |